Mozartplatz (Stadt Salzburg)

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Der Mozartplatz um 1930.
Karte
Samstagnachmittag, 4. Juli 2020, stand am Mozartplatz ein Piano zur Verfügung. Unter dem stoisch-ruhigen Blick von Wolfgang Amadé Mozart klimperte wer wollte und konnte auf dem Piano.
Einhausung des Mozartdenkmals am Salzburger Mozartplatz mit Einkaufswägen zum Mozartjahr 1991 von Anton Thuswaldner.
Mozartplatz mit Mozartdenkmal, nordwestliche Ansicht.
Der Mozartplatz im Jänner 2012
Mozartplatz, südlicher Teil
Mozartplatz Südseite
Mozartplatz, Südansicht

Der Mozartplatz ist ein repräsentativer rechteckiger Platz vor der Neuen Residenz in der Salzburger Altstadt.

Geschichte

In Verlängerung der Pfeifergasse stand früher einmal eine Häuserreihe, die fast bis zur Filialkirche zum hl. Michael am Aschhof reichte. Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau waren diese für seine Pläne hinderlich. Daher lies er die Häuser 1603 verkaufen und 1604 niederreißen. So entstand ein bis zur Salzach reichender freier Platz, der weder geebnet noch reguliert war, auf dem überall Bausteine und Schutt der demolierten Häuser gelagert war und man nannte diesen bald den Platz am Haufen.[1]

Anfang 1604 war der von Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau geholte italienischen Baumeister Vincenzo Scamozzi für mehrere Wochen in Salzburg. Der wichtigste Grund für seinen Aufenthalt war die Neuplanung des Salzburger Doms. Daneben ging es wohl auch um die Stadterweiterung und die Erweiterung der Alten und der Neuen Residenz. Zwei Wochen vor Scamozzis Abreise am 15. Februar 1604 ließ Wolf Dietrich den 1594 errichteten Hannibalpalast (für seinen Bruder Hannibal) sowie die ihn umgebenden Bürgerhäuser abreißen. Dort, wo der Hannibalpalast stand, sollte ein Festsaalbau mit Loggien geschmückten Verbindungstrakten zur Neuen Residenz entstehen. Salzachaufwärts sollten Gartenanlagen entstehen. Aber mehr als die Fundamente wurden 1604 nicht errichtet.

Der heutige Mozartplatz geht also auf Überlegungen von Wolf Dietrich zurück, seine Residenz von der Alten in die Neue zu verlegen und dementsprechend die Neue Residenz zu erweitern. Doch 1605 hatte sich dann der Fürsterzbischof endgültig entschlossen, in der Alten Residenz zu bleiben. Somit seht der Mozartplatz in keinem Zusammenhang mit der Neuplanung des Domes von Scamozzi oder der These, Scamozzi habe ein Konzept einer Idealstadt mit fünf Plätzen verwirklichen wollen.[2]

Erst Fürsterzbischof Paris Lodron ließ den Platz am Haufen räumen, diesen mit einem Kopfsteinpflaster bedecken und am Ausgang zur Salzach 1627 das Michaelstor errichten. Der Name St. Michaelsplatz bürgerte sich in der Folge ein, mutmaßlich abgeleitet von der am Platz gelegenen Filialkirche zum hl. Michael.

Auf ihm stand einst der Michaelsbrunnen. 1728 ließ der Stadtmagistrat einen Röhrenbrunnen aus Marmor am Platz errichteten. In der Mitte des Bassins stand eine Marmorsäule mit zwei Bronzeröhren. Oben drauf befand sich eine Steinfigur den hl. Michael darstellend. Als man 1841 mit der Planung des Mozart-Denkmals auf diesem Platz begann, wurde der Brunnen in die Priesterhausgasse vor das Gablerbräu versetzt. Als schließlich 1875 die neue Wasserleitung errichtet wurde, verschwand der Brunnen auch vor dem Gablerbräu und wurde in den Garten des Mutterhauses der Barmherzigen Schwestern in Mülln versetzt.[1]

Bis 1849, also sieben Jahre nach der Enthüllung des Mozart-Denkmals, hieß der Platz nach der an ihr gelegenen Kirche St. Michael St. Michaelsplatz, auf dem der Michaelsbrunnen[3] stand.

In der Gemeinderatssitzung am 27. September 1849 wurde beschlossen, den St. Michaelsplatz in Hinkunft als Mozartplatz zu benennen.[4]

2025 soll der Platz "entsiegelt" werden, also mit einem Schotter oder ähnlichem Material versehen werden. Anrainer und Geschäfte sehen diese Änderung sehr skeptisch, da man am daneben liegenden Residenzplatz mit Staubwolken schlechte Erfahrungen gemacht hatte.[5]

Gebäude um den Platz

Das Imhofstöckl gehört heute der Stadtgemeinde Salzburg und wird von dieser überwiegend als Amtsgebäude genutzt
Nördlich dahinter liegt ein Teil der alten Stadtmauer, die aus der Zeit von Fürsterzbischof Paris Lodron stammt.
Die Häuser Mozartplatz 8, 9 und 10 mit ihrer heute einheitlichen Fassade sind ehemalige Kanonikalhäuser aus dem 17. Jahrhundert.
Das Haus Nr. 8 trägt das Wappen von Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg sowie eine Gedenktafel für Constanze Weber und Sophie Haibl.
Das Haus Nr. 9 trägt das Wappen von Sigismund III. Christoph Graf Schrattenbach.
  • Südseite
  • Die Neue Residenz, in der heute das Salzburg Museum untergebracht ist.
Dieses Gebäude war zur Zeit von Georg Trakl das Geschäftslokal der gut gehenden Eisenhandlung seiner Eltern gewesen

Mozart-Denkmal

Hauptartikel: Mozart-Denkmal am Mozartplatz

In der Mitte des Platzes steht auf einem hohen Sockel das Denkmal von Wolfgang Amadé Mozart, das 1842 von Ludwig von Schwanthaler geschaffen und von Johann Stiglmaier gegossen wurde. Das Denkmal wurde am 4. September 1842 im Beisein der zwei noch lebenden Söhne Mozarts enthüllt. Franz Xaver Wolfgang Mozart, genannt Wolfgang Amadé Mozart (Sohn), dirigierte zu Ehren seines Vaters eine selbst verfasste Festkantate op. 30.

Die Witwe Mozarts, Constanze Nissen, verstarb kurz davor am 6. März. Am 16. August 1952 ließ die Stadt Salzburg eine Gedenktafel für Constanze Mozart und ihre Schwägerin Sophie Haibl am Haus Mozartplatz 8 anbringen.

Archäologie

Unter dem Mozartplatz wurde bei Arbeiten für das Fundament der Mozartstatue ein großes römisches Mosaik des Archeloos mit einem Athletenkampfbild geborgen. Dieses durch Fotografien erhaltene Mosaik ist dann spurlos verschwunden. Eine kleine Kopie, die von den Fremdenführern aus Salzburg gespendet wurde, ist am Fuße des Denkmals noch zu sehen.

Betriebe und Geschäfte

Bilder

 Mozartplatz (Stadt Salzburg) – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Quellen

Einzelnachweise