Salzburger Kulturvereinigung

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Kulturvereinigung
Salzburger Kulturvereinigung.jpg
Voller Name Salzburger Kulturvereinigung
Vorsitzender Mag. Hans Schinwald
Adresse Traklhaus
Waagplatz 1a
5020 Salzburg
Telefon: (06 62) 84 53 46
Homepage www.kulturvereinigung.com
E-Mail info@kulturvereinigung.com
Vorstand 2018, von links: Hans Schinwald (Präsident), Josefa Hüttenbrenner (Kaufmännische Geschäftsführerin), Thomas Heißbauer (Künstlerischer Leiter)
Programmpräsentation 2020-21, von links Thomas Heißbauer, Georg Clementi, Hans Schinwald und Josefa Hüttenbrenner.

Die Salzburger Kulturvereinigung gilt als der führende Konzertveranstalter in Salzburg.

Stiftungsvorstand Michael Sowa überreicht Spende in Form einer Gold Card an Josefa Hüttenbrenner von der Salzburger Kulturvereinigung.

Einleitung

Sie gilt mit ihren rund 30 jährlich stattfindenden Orchesterkonzerten im Großen Festspielhaus und den Salzburger Kulturtagen – dem Musikfestival im Herbst - als der führende Konzertveranstalter in Salzburg. Die Salzburger Kulturvereinigung vereint drei zentrale Themen unter einem Dach: sie veranstaltet Konzerte, das Salzburger Straßentheater und leitet die Georg Trakl Forschungs- und Gedenkstätte.

Der Salzburger Kulturvereinigung geht es darum, als offener und moderner Betrieb wahrgenommen zu werden, und sie betrachtet es heute mehr denn je als ihre Aufgabe, "klassische" Musik einem möglichst breiten Publikum aller Altersstufen und unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft zugänglich zu machen. Dieses angepasste Wertebewusstsein spiegelt sich nicht nur in zahlreichen öffentlich zugänglichen Generalproben wider, sondern auch in einer verstärkten Vernetzung beim Kartenverkauf von Familien und Jugendkonzerten.

Sie wurde 1947 gegründet. Die Salzburger Kulturvereinigung ist seit 1950 für ihre Theater-Abonnements bekannt. Auf diesem Wege konnten dem Salzburger Landestheater im Zeitraum von 62 Jahren insgesamt 3 Millionen Besucher zugeführt werden. Insgesamt werden pro Jahr rund 100 Veranstaltungen durchgeführt. Reine Theater-Abos gibt es nicht mehr, dafür aber die Partnerabos "4+4" und "3x3" mit Landestheater und Schauspielhaus (Stand 2020). Im Oktober 2017 feierte die Salzburger Kulturvereinigung ihr 70-jähriges Jubiläum.

Die Salzburger Kulturvereinigung finanziert sich zu 94 % eigenwirtschaftlich durch Erlöse aus dem Kartenverkauf und aus privaten Zuwendungen. Sechs Prozent werden von Stadt- und Land Salzburg sowie vom Bund subventioniert.

Beschreibung

Die Salzburger Kulturvereinigung ist für den weitaus größten Teil des symphonischen Musiklebens der Stadt verantwortlich und lädt als einzige Organisation auch außerhalb von Festspielzeiten international renommierte Orchester, Dirigenten und Solisten in die Hauptspielstätte der Salzburger Festspiele ein. Das Große Festspielhaus wurde 1960 mit dem "Rosenkavalier" unter Herbert von Karajan eröffnet und war von Anbeginn auch Hauptaustragungsort der Orchesterkonzerte der Salzburger Kulturvereinigung. Mit einem Ausmaß von insgesamt 100 Metern Breite (einschließlich der Seitenbühne) zählt es auch heute noch zu den beeindruckenden und größten Konzert- und Opernbühnen der Welt.

Im Zentrum der 27 jährlich stattfindenden Abonnementkonzerte der Zyklen "Die Große Symphonie", "Musik der Meister" und "Welt der Musik" stehen die Werke der Klassik und Romantik. Neben einer über 50 Jahre währenden Partnerschaft mit dem Mozarteumorchester Salzburg gastierten hier Klangkörper wie etwa das London Symphony Orchestra, die "Münchner Philharmoniker" die "St. Petersburger Philharmoniker", das "Gewandhaus-Orchester" Leipzig mit Dirigenten und Solisten wie etwa Sergiu Celibidache, Kurt Masur, Carlo Maria Giulini, Christoph Eschenbach, David Oistrach, Gidon Kremer, Emil Gilels, Alfred Brendel, Friedrich Gulda, András Schiff, Edita Gruberová, Thomas Quasthoff und Thomas Hampson. Zu den herausragenden Höhepunkten zählten gewiss auch die Gastspiele der Wiener und der Berliner Philharmoniker unter der Leitung des Komponisten Aram Chatschaturjan und Herbert von Karajans.

Für musikalische Sternstunden sorgten in den vergangenen Spielzeiten Gastspiele des Orchestre National du Capitole de Toulouse, des Orquestra Sinfônica de São Paulo, der "Wiener Symphoniker" oder des "WDR-Sinfonieorchesters" Köln mit Dirigenten wie Tugan Sokhiev, Fabio Luisi, Marc Albrecht und Jukka-Pekka Saraste sowie Solisten wie Antonio Meneses, Denis Matsuev oder Lars Vogt.

Aus der Geschichte

Oktober 2017: 70 Jahre Jubiläum

Hauptartikel Salzburger Kulturvereinigung feiert 70 Jahre Jubiläum.

Neujahrskonzert im Großen Festspielhaus

Das Symphonieorchester Vorarlberg unter der Leitung von Leo McFall hatte beim Neujahrskonzert im Großen Festspielhaus 2021 sein "Salzburger Neujahrsdebut".

Nicht zuletzt ziehen aber auch die ebenfalls im Großen Festspielhaus stattfindenden Neujahrskonzerte ein großes Publikum in ihren Bann.

Salzburger Kulturtage

Hauptartikel Salzburger Kulturtage

Ein weiterer Höhepunkt im Spielplan ist gewiss das Herbst-Festival "Salzburger Kulturtage". Geboren aus der Idee, die Stadt auch im Herbst zur Szene für erstklassige Aufführungen und Konzerte heimischer und internationaler Interpreten zu machen, haben sich die Salzburger Kulturtage gleich nach ihrer Gründung im Jahr 1972 einen festen Platz im Kulturleben der Stadt erworben.

Die Kulturtage 2012 präsentierten neben den Gastspielen des Budapest Festival Orchestra und des "Luzerner Sinfonieorchesters"' einen Ballettabend mit dem renommierten "St. Petersburger Ballett-Theater", einen Theaterabend mit dem Schauspieler und Komödianten Otto Schenk sowie ein Percussion-Konzert mit der Via Nova Percussion Group. Mit "Tristan und Isolde" stand in diesem Jahr auch wieder eine große Oper im Haus für Mozart auf dem Programm. Außerdem bieten die Salzburger Kulturtage jährlich eine Plattform für Auftritte des ehrenamtlich organisierten Sinfonieorchesters der Salzburger Kulturvereinigung sowie des gleichnamigen Chors. So gelangten neben der bereits traditionellen Sonntagsmatinee im Odeion auch das Mozart-Requiem mit dem "Chor der Salzburger Kulturvereinigung" in der Andräkirche zur Aufführung.

Höhepunkte der Spielzeit 2012/13

Zu den Höhepunkten der Spielzeit 2012/13 zählten Konzerte des Budapest Festival Orchestra mit Iván Fischer, des Luzerner Sinfonierochesters mit Jonathan Nott und Isabelle Faust, des Mozarteumorchesters mit Alexander Shelley (Verdi-Requiem) sowie des Orquestra Simfònica de Barcelona.

2019: Rückblick in Zahlen

Die Salzburger Kulturvereinigung veranstaltete insgesamt 99 Veranstaltungen, darunter Konzerte, Vorträge, Straßentheater-Vorstellungen, Trakl-Lesungen, Musik:Kaleidoskope und eine ClassicLounge, mit rund 80 000 Besuchern.

Es wurden 94,4 % aller Einnahmen (Gesamtumsatz 2019 rund € 2,7 Mio.) selbst durch Kartenerlöse und private Sponsoren generiert. 5,6 % wurden von Stadt und Land Salzburg subventioniert. Die hohe Eigenwirtschaftlichkeit ist durch die gute Auslastung der Konzerte möglich. Die Auslastung der 30 Abokonzerte im Jahr 2019 betrug 83 %, die Neujahrskonzerte kommen auf 100 %. Die Stadtgemeinde Salzburg schoss 75.180 € zu, das Land Salzburg 53.000 € und vom Tourismusförderungsfonds des Landes Salzburg erhielt die Kulturvereinigung 22.000 €. In Summe also an öffentlicher Zuwendungen 150.180 €, das ist eine öffentliche Zuwendung pro Platz (Besucher) pro Jahr ca. 1,88 €.

Jedes Abokonzert war durchschnittlich zu 70 % mit Abonnenten belegt, insgesamt zählte die Salzburger Kulturvereinigung derzeit 4 900 Abonnenten. Die Salzburger Kulturvereinigung veranstaltete 2019 drei Schüler- und Lehrlingskonzerte in der Felsenreitschule. Rund 4 500 Lehrlinge und Schüler besuchten diese moderierten Konzerte.

Saison 2020/21

Das Programm dieser 73. Saison 2020/21 wurde vom künstlerischen Leiter Thomas Heißbauer gestaltet. Zu hören und zu sehen waren Künstler wie Jan Lisiecki, Elisabeth Kulman, Leila Josefowicz, Baiba Skride, Nikolaus Habjan, Daniel Lozakovich, Benjamin Schmid, Silver-Garburg, Iván Fischer, Alain Altinoglu, Neeme Järvi, Matthew Halls, Constantin Trinks, Leo McFall, François Leleux und auf Toporchester aus Österreich, Deutschland, Ungarn, Belgien, Estland und Tschechien wie etwa die "Wiener Symphoniker", das Mozarteumorchester Salzburg, "Symphonieorchester Vorarlberg", "SWR Symphonieorchester", die "Dresdner Philharmonie", das Budapest Festival Orchestra, Estonian National Symphony Orchestra, die Filharmonie Brno oder das Belgian National Orchestra.

Zum Jahreswechsel 2020/21 kehrte das Ballaststofforchester unter der Leitung von Egon Achatz mit der traditionellen Silvestergala in die SZENE Salzburg zurück. Parallel dazu gastierte die Junge Philharmonie Salzburg mit Elisabeth Fuchs beim Silvesterkonzert in Zell am See. Am Tag darauf veranstaltet die Salzburger Kulturvereinigung zwei Neujahrskonzerte im Großen Festspielhaus. Um 15 Uhr und 19 Uhr gab das Symphonieorchester Vorarlberg unter der Leitung von Leo McFall sein.

Saison 2023/24

Das Veranstaltungsformat Musik:conText bietet im Programmjahr 2023/24 an vier Abenden eine Kombination aus Musik und Literatur.

Salzburger Straßentheater

Hauptartikel Salzburger Straßentheater

Ein weiteres Standbein ist das Salzburger Straßentheater, das 2020 sein 50jähriges Jubiläum feiert. Es bietet es zur Festspielzeit qualitätsvolles Volkstheater mit erstklassigen Schauspielern. Es erfreut jährlich Tausende von Menschen in Stadt und Land Salzburg. 2012 stand mit "Pygmalion", das einst als Vorlage für das Musical "My fair Lady" diente, eine meisterhafte Komödie auf dem Programm.

Orchester der Salzburger Kulturvereinigung

Hauptartikel Orchester der Salzburger Kulturvereinigung

Georg Trakl Forschungs- und Gedenkstätte

Hauptartikel Georg Trakl Forschungs- und Gedenkstätte

Die Verwaltung und das an den Verein angegliederte – 2012 neu gestaltete – Kartenbüro befinden sich im Geburtshaus des Salzburger Dichters Georg Trakl. Hier hat die Salzburger Kulturvereinigung schon im Jahr 1973 eine Gedenkstätte eingerichtet, die 1987 anlässlich der 100. Wiederkehr von Georg Trakls Geburtstag zu einer Forschungs- und Gedenkstätte ausgebaut wurde. Sie ist im Rahmen von Führungen öffentlich zugänglich.

Personelles

Im Jahr 2009 übernahm Elisabeth Fuchs die künstlerische Leitung und damit die gesamte Programmplanung von ihrem Vorgänger Senatsrat Dr. Heinz Erich Klier. Gemeinsam mit ihr stellten sich Josefa Hüttenbrenner als kaufmännische Geschäftsführerin und Michael Sowa als Marketing-Leiter der Herausforderung einer zeitgemäßen Positionierung des als gemeinnütziger Verein organisierten Unternehmens.

Am 26. Oktober 2017 teilte Elisabeth Fuchs über Facebook mit, sie werde ihren Vertrag als künstlerische Leiterin der Salzburger Kulturvereinigung nicht mehr verlängern. Es gebe "unterschiedliche Vorstellungen bezüglich Programmplanung und Schwerpunkten". Allerdings versichert sie: Bis Ende 2018 werde sie all ihren Aufgaben "mit Freuden" nachgehen und "eine gute Übergabe vorbereiten". Danach werde sie vor allem mit der von ihr gegründeten"Jungen Philharmonie Salzburg" und den Kinderfestspielen neue Wege gehen.[1]

2018 angesprochen auf Gerüchte, wonach Hans Schinwald selbst in der Kulturvereinigung einen Verwandten um 25.000 Euro Honorar beschäftigt habe, bestätigte dieser das Gerücht. Da der für Marketing zuständige Mitarbeiter Michael Sowa für ein Jahr karenziert sei, habe er Ende des Vorjahres "einen erfahrenen Journalisten, der mein Schwager ist" engagiert - in Abstimmung mit den zwei Geschäftsführerinnen. In Anbetracht der Jubiläumsfeierlichkeiten seien 25.000 Euro angemessen. Er erachte es als richtig, dass er als Präsident für Öffentlichkeitsarbeit jemanden bestelle und bevorzuge, den er kenne. Und: "Es ist nur um eine Überbrückung gegangen."; Michael Sowa komme im März 2018 zurück.[1]

Präsidium & Management (2020)

  • Präsidium:
Dir. Mag. Hans Schinwald, Präsident
Dr. Willfried Kaforka, Vizepräsident
Mag.a[2] Hilla Lindhuber, Vizepräsidentin
  • Management:
Thomas Heißbauer, künstlerischer Leiter
Mag.a Josefa Hüttenbrenner, kaufmännisch Leiterin
  • Kuratorium:
Senatsrat i. R. Dr. Eduard Schöpfer, Vorsitzender
Dr. Reinhold Hauk, Stellvertreter
Hofrat i. R. Dr.Gerfried Brandstetter
Peter Branner
Susanne Czepl-Zrost
Roland Egger
Waltraud Hofmeister
Peter Illmer
Dieter Pape
Michael Porenta
Veit Salentinig
KommR Dr. iur. Reinhard Salhofer
Josef Voithofer
  • Rechnungsprüfer: Gerald Gruber, Jakob Weilharter
  • Betriebsbüro: Hanna Bürgschwendtner
  • Grafik Laura Wolfesberger
  • Presse: Marlene Leberer

Frühere Präsidenten waren etwa

Bilder

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Quellen

  • "Salzburger Nachrichten"
  • Homepage Kulturvereinigung
  • Presseaussendungen am 12. Oktober 2017, 8. Mai 2018 und März 2020
  • Programm 2020/21, Seite 115, "Unser Team"

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 SN online, "Salzburger Nachrichten" online, abgefragt am 27. Oktober 2017
  2. Bis 2006 war "Magister" (männlich) bzw. (seit 1993) "Magistra" (weiblich) der übliche akademische Grad für die meisten Studien auf Master-Niveau. "Mag." ist die gesetzliche (§55 Universitätsgesetz 2002) Abkürzung sowohl für "Magister" als auch für "Magistra", wohingegen aber auch (aus gleichstellungspolitischen Motiven) die Abkürzung "Mag.a" für "Magistra" propagiert und verwendet wird.
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